Foto © Steffen Spitzner
Foto © Atelier 30
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Historisches Ständehaus

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Standort
Kassel, Deutschland
Jahr
2011
Bauherrschaft
Landeswohlfahrtsverband Hessen

Das Ständehaus wurde 1836 von Julius Eugen Ruhl im Stil der italienischen Hochrenaissance erbaut und diente als erstes demokratisches Parlamentsgebäude in Hessen der Städteversammlung. Nach der Kriegszerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau durch den späteren documenta-Gründer Arnold Bode und seinen Bruder Paul Bode.

Durch die vielschichtige Überlagerung unterschiedlicher Zeitabschnitte und Architekturen, war bei der Sanierung eine differenzierte Betrachtungsweise erforderlich, welche alle Aspekte entsprechend analysiert, bewertet und bauliche Lösungen vorschlägt. Technische sicherheitsrelevante Mängel, die fehlende Barrierefreiheit, sowie eine unzureichende Infrastruktur für eine zeitgemäße, breitgefächerte Nutzbarkeit des Ständehauses stellten die Ausgangssituation dar und formulierten gleichermaßen die Aufgabe.

Die Gestaltung des zweigeschossigen Foyerbereiches vor dem Ständesaal sah den Rückbau von Einbauten aus den 50er-Jahren vor und stellte mit der Wiederöffnung des zentralen Lichthofes eine neue Raum-, Belichtungs- und Orientierungssituation her. Bei der Durchwegung des Ständehauses über den Haupteingang, durch das zentrale Foyer bis hin zum Ständesaal entsteht so eine spannende Raumfolge mit unterschiedlichen Belichtungssituationen, Blickbeziehungen, sowie vertikalen und horizontalen Raumbezügen. Die Gestaltung des Ständesaales lehnt sich dabei an das Konzept von Arnold Bode an, indem Farbfassungen, Materialien, Oberflächen und die Konstruktion des Oberlichtes wieder hergestellt wurden.

Das Ergebnis dieser Betrachtungsweise ist eine klare Ablesbarkeit räumlicher Zusammenhänge aus unterschiedlichen Zeitspannen, welche die baukulturelle Bedeutung des Hauses dokumentieren und seine Geschichte lesbar machen. Nach dem fertiggestellten Umbau im Jahr 2012 wurde das Haus zu einem Focus einer der weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, der documenta13. Neben dem internationalen Pressezentrum nutzte die Künstlerische Leitung den Ständesaal als zentralen Vortragsraum für Künstlergespräche und als Diskussionsplattform.

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