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Zurück zur Projektliste- Standort
- Lustenau, Österreich
- Jahr
- 2013
Atmosphäre statt Maschine – Gebäude brauchen immer weniger Energie, der Aufwand für diese Reduktion wird durch Unterhalt und Wartung immer höher. Die Versprechung vom Haus als Kraftwerk erinnert stark an die Versprechungen der Moderne, Störfaktor in der Leistungsbilanz der heilen Welt ist nur noch der Mensch. Baumschlager Eberle geht es beim Bürohaus in Lustenau nicht darum, die Natur durch eine technische Umwelt zu ersetzen, sondern um sinnvolle Zusammenhänge für den Nutzer.
Das Gebäude kommt ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus, in Steuerung der Energieströme zeigt sich der menschliche Eingriff. Vor allem aber, es ist ein Haus aus Stein, mit Wänden, Türen und hohen Räumen. Es benötigt wenig graue Energie, es sorgt dank der elementaren Mittel der Architektur für ein Wohlbefinden, wie es dank der angenehmen Proportionen und dem selbsterklärenden Gebrauch entstehen kann. Die konstruktiv-energetischen Grundlagen dafür reflektieren das gesammelte Wissen von Baumschlager Eberle seit nunmehr 27 Jahren. Die Hülle verfügt über einen zweischaligen Wandaufbau aus jeweils 36 Zentimetern Ziegel, miteinander verzahnt sorgt die innere Schicht für hohe Druckfestigkeit, die äußere isoliert effizient. Tiefe Fensterlaibungen reduzieren den Wärmeeintrag, innen angeschlagene Lüftungsflügel werden über Sensoren gesteuert, um das Raumklima behaglich zu machen. Ein Beispiel: Im Winter sorgt die Abwärme für hohen Energieeintrag, die Lüftungsflügel gehen erst auf, wenn der CO2- Anteil im Raum steigt. Bei sommerlicher Hitze öffnen sich die Flügel nächtens, um mit „Zugluft“ natürlich zu kühlen. Sensoren unterstützen, vielleicht ein wenig kontrollierter, die normale Tätigkeit der Benutzer in einem Haus, das konzeptuell, ästhetisch und im Alltag sehr lange gültig sein wird. Gert Walden
Planung
be Lochau
Bruttogeschossfläche
3.201 m²
Nutzfläche
2.421 m²