Chalet La Pedevilla

Marebbe/Pliscia, Italien
Foto © Gustav Willeit
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Gustav Willeit
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Architekten
pedevilla architekten
Standort
Marebbe/Pliscia, Italien
Jahr
2014
Bauherrschaft
privat
Gesamtkubatur
1.520 m³
Baukosten
0.8 Mio
Projekt und Realisierung
2012-2013

In einem Weiler von Enneberg auf 1.260 Metern Höhe liegt das mit Bezug auf die Bautradition der „Viles“ ausgeformte Gebäudeensemble. Die zwei versetzten Baukörper - das Wohnhaus und das mietbare Chalet LA PEDEVILLA - mit ihrer behutsamen Einfügung in den Hang entsprechen dem örtlichen Paarhoftypus. Regionale Ornamente und charakteristische Merkmale, wie Satteldach, Loggia und Holzfassade werden aufgenommen und durch eine klare eigenständige Interpretation neu umgesetzt.

Doch nicht nur bautypologisch verweist das Haus Pliscia auf seine Umgebung, auch bezüglich der verwendeten Materialien blieb man in der Nachbarschaft.
Das gesamte Gebäude wurde in Sichtbeton gegossen, zugeschlagen wurde dem Beton Dolomitengestein aus der Umgebung. Ebenso war der Einsatz von Holz ein wesentlicher Bestandteil des Entwurfs und ging auch Hand in Hand mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit. Die verwendeten Holzarten, Zirbe und Lärche, stammen aus dem Gadertal – und wurden in der richtigen Mondphase im Jahr vor Baubeginn geschlagen.

Die vertikale Bretterschalung des „Holzmantels“ besteht aus Lärche, behandelt mit einer wasserlöslichen Imprägnierung auf Acrylharzbasis. Dieser umlaufende, vorspringende Holzmantel ist eine Referenz auf die Holzfassaden mit meist integrierter, windgeschützter Loggia der alten Gebäude in dessen Verbund das Haus Pliscia im Weiler steht.

Im Inneren der beiden Häuser stehen massive Zirbe, unbehandelt und handgehobelt, für Böden, Türen, Fenster und Möbel im atmosphärischen Miteinander des Sichtbetons für Wände, Decken und ebenfalls einen Teil der Böden. Rustikale Elemente der Möblierung wechseln mit reduziert-abstrakten Teilen, wie den Bücherregalen mit ihrer luftigen, lamellenartigen Struktur. Großformatige Fenster öffnen die großzügigen Innenräume mit bewusster Dramaturgie gegen die bergige Landschaft. Warmes Zirbelholz, weiche Lodenstoffe und weißer Sichtbeton schaffen im Inneren eine beschützende, wohnliche und vertraute Atmosphäre, die in einem angenehmen Gegensatz zum manchmal rauen Klima der Umgebung steht.

Die eigene Wasserquelle, Erdwärme, passive Sonnenenergienutzung und eine im Dach integrierte PV-Anlage versorgen das Haus mit den notwendigen Energiequellen und machen das Gebäude energetisch autark. Durch die genau positionierten Fensteröffnungen konnte auf Beschattungselemente gänzlich verzichtet werden. Der gewünschte Sonneneintrag im Winter reduziert die Heizkosten und sorgt für ein behagliches Raumklima. Durch den hohen Sonnenstand im Sommer und der massiven Bauweise kommt die Phasenverschiebung zum Tragen und versorgt das Haus mit einer konstanten Raumtemperatur.

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