Konzernzentrale Volksbank

Wien, Österreich
Foto © Klaus Frahm / arturimages
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Architekten
Carsten Roth Architekt
Standort
Kolingasse 14-16, 1090 Wien, Österreich
Jahr
2010

Die neue Firmenzentrale der Österreichischen Volksbanken-AG, viertgrößtes Bankinstitut des Landes, wurde inmitten des UNESCO-Weltkulturerbe-Kerngebiets am Wiener Ring realisiert. Der Gebäudekomplex wird von der Peregringasse, Kolingasse, Liechtensteinstraße und Maria-Theresien-Straße begrenzt. Die Gründerzeithäuser dieses Bereiches bilden einen großen Teil der Identität des Wiener Stadtbildes und der Ringstraßenzone.

„Im Angesicht der Kernzone des Weltkulturerbes wird nach außen diskrete Zurückhaltung geübt, ohne jedoch devot zu erscheinen. Im Inneren entwickelt sich das Selbstverständnis einer modernen Bank zu räumlicher Weite und Höhe. Während Banken in der ganzen Welt davon träumen, an der Skyline zu partizipieren, werden hier sechs Türme zu einer ganz eigenen Skyline im Inneren vom Gebäude selbst umschlossen.“

Die Jury des Wettbewerbs um die Neugestaltung würdigte die räumlichen und typologischen Qualitäten des Entwurfs, der hohe Nutzungsflexibilität gewährt. Besonders positiv wurden die Gestaltung des Innenhofes und der Umgang mit dem Altbestand bewertet, der in nachvollziehbarer Weise mit einbezogen wird: Alt- und Neubau sind vereint unter einem Dach und die Fassaden des Neubauteils nehmen auf die Gestaltungsprinzipien des historischen Bestandes Rücksicht, treten in Dialog mit der Umgebung. Zeitgemäße Architektur im Bewusstsein des historischen Kontexts, die die Corporate Identity des Unternehmens nach außen trägt.

Bei Betrachtung der Fassade werden Licht und Schatten zu Elementen des Gebäudes selbst. Das Gebäude ist steinern, hochkomplex organisiert mittels dreigeteilter Zonierung und Mezzanin, mit Symmetrien, Risaliten, Gesimsen und Lochfenstern - vertikal übereinander geordnet. Die achtstöckige Hauptfassade bleibt ohne Unterstützung im Erdgeschoß - Glas und Licht vermitteln im Erdgeschoß. Diese gleichsam schwebende Fassade wird ermöglicht durch eine besondere Tragkonstruktion: „Die Menschen, die Kunden, werden fast hineingesogen in den Bau und die Mitarbeiter genießen den freien Blick nach draußen.“
Der Gebäudekomplex mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 25.000 m2 bietet Platz für rund 800 MitarbeiterInnen, wobei Organisationskonzept und Ausführung für alle MitarbeiterInnen gleiche hochqualitative Arbeitsräume bieten. Die Gebäudetechnik basiert auf dem neuesten Stand sparsamen Energieeinsatzes und gewährleistet Nachhaltigkeit bei vollem Komfort.

Das Gebäude als Heimstatt der Künste: Der Künstler Otto Zitko gestaltet den Innenhof mit einem ca. 4.000 m2 großen Wandgemälde und stellt die Auflösung der Dritten Dimension im Raum dar. Die Österreichische Staatspreisträgerin Brigitte Kowanz kreierte im Foyer eine Lichtintervention. Die Installation “Unendlich/Eins, Eins/Unendlich” fesselt den Blick des Betrachters in der Höhe. Liquid Frontiers Wien schufen eine Soziale Skulptur und ließen jeweils die 3 Lieblingsbücher der Mitarbeiter fotografieren und in den Parkräumen anordnen, damit auch dieser Raum zu einem persönlichen Ort wird – eine Metapher für das geistige Kapital der Mitarbeiter. Der Schriftsteller Franzobel schrieb das Theaterstück „Die Pappenheimer“ eigens für das Gebäude, welches seinen historischen Ort thematisiert. Die Uraufführung fand im Innenhof statt; das Schauspielhaus Wien führt das Stück nun im Programm. Die Künstlerin Eva Schlegel verwandte den Text des Theaterstücks für ihre Textintervention: Vom obersten Stockwerk bis zum Erdgeschoss auf Glastüren und Trennwänden durchzieht der Text sein Haus.

Die Kunstsammlung der Volksbank AG - Investkredit mit österreichischer Kunst der 1960er bis heute inspiriert in jedem Stockwerk.

Aufgabe
Neubau in historischem Bestand, Integration und Ausbau Altbau

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