Salon der Inklusion

Wien, Österreich
»Das Projekt stellt einen innovativen Baustein dar, der sowohl vom Nutzungs- als auch vom Wohnungsangebot und den zukünftigen NutzerInnen ins Quartier wirken wird.« Auszug aus dem Juryprotokoll
»Die unterschiedlichen Wohnungstypologien sind zum Teil außergewöhnlich und sollen neue Formen des Zusammenlebens fördern.« Auszug aus dem Juryprotokoll
Schnitt
Grundriss 3. Obergeschoß
Grundriss 5. Obergeschoß
Lageplan
Architekten
Franz&Sue
Standort
Wien, Österreich
Jahr
2025
Bauherrschaft
Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Heimstätte GmbH
Team
Elisabeth Nobl, Alexandra Chobrak
Landschaftsplanung
EGKK Landschaftsarchitekten
Soziale Nachhaltigkeit
raum & kommunikation gmbh

Drei Häuser, eine Mission: Zwischen dem Fasanviertel und St. Marx, eingebettet in einen zwei Hektar großen Park, entsteht in den kommenden Jahren ein neues, autofreies Stadtquartier. Auf einem der Grundstücke planen wir drei zusammenhängende Häuser, die viel Raum für Partizipation und Gemeinschaft bieten. Ein Gebäude, das auf die vielfältigen Bedürfnisse der BewohnerInnen beim Wohnen, Schlafen und Arbeiten eingeht und dabei niemanden zurücklässt.

Als Herzstück und gemeinsamer Eingangsbereich der drei Gebäude dient der Salon im mittleren Gebäudeteil B. Hier im Entrée treffen sich die BewohnerInnen und Gewerbetreibenden, spazieren über die offene Wendeltreppe in den Innenhof, tauschen sich aus. Der Salon ist kein dunkles Stiegenhaus, sondern ein Ort des Miteinanders, ein gemeinsames Wohnzimmer mit Lernbereich, Bibliothek und Spielraum.

„Wohnen mitten in der Stadt soll nicht ein Privileg der Wohlhabenden sein, sondern für alle StadtbewohnerInnen offen stehen. Salon Inklusion bietet seinen BewohnerInnen Mitwirkung an der Gestaltung einer bunten Hausgemeinschaft, in der auch Geflüchtete ihren Platz finden werden", sagt Robert Korab, der mit seinem Planungsbüro raum & kommunikation an dem Konzept mitgearbeitet hat.

Kooperatives Kraftwerk
Eine Bäckerei sowie die „Mix IT!“-Gewerbezone komplettieren die belebte Erdgeschoßzone und zeigen, wie Stadt sein soll: Eine Mischung aus kleinteiligen Strukturen statt eines wuchtigen Wohnblocks mit Hypermarkt. Die nach außen orientierte Gewerbefläche bietet durch Raumteiler Platz für bis zu 30 Arbeitsplätze – etwa für GründerInnen, KleinunternehmerInnen oder fürs Homeoffice. Ein kooperatives Kraftwerk, das den Stadtteil belebt.

Auch in den darüberliegenden Geschoßen herrscht das Recht der Vielfalt. Kleine bis mittelgroße Wohnungen bieten variable Wohnraumgestaltung, deren Grundrisse die Bedürfnisse von einkommensschwächeren Familien und Alleinerziehenden spiegeln. Der Verzicht auf Gangflächen ermöglicht auch bei kleinen Wohnungen viel Raum zum Leben, mobile Raumtrenner wie Vorhänge und Nischen sorgen für maximale Flexibilität – etwa wenn ein Großelternteil über Nacht bleibt oder Homeoffice am Plan steht. Die durchgesteckten Wohnungen sind geprägt von Freiräumen wie Loggien und Veranden oder öffnen sich zu einer Art Dorfstraße – ein Ort für Austausch, der die Anonymität der Großstadt aussetzt. Gemeinschaftsküchen, Jokerräume zum Musizieren oder Handwerken und ein Kinderspielraum lassen die Nachbarschaft zusätzlich zusammenwachsen und erweitern den Wohnraum.

Grün, grün, grün sind alle meine Dächer
Die Kleinteiligkeit spiegelt sich nicht nur im Erd- und Regelgeschoß wider – auch auf den Dächern der drei Gebäude herrscht Unterschiedlichkeit. Ein gemeinschaftlicher Dachgarten mit Urban Gardening sorgt fürs Gemeinschaftsgefühl, eine Stadtwildnis für Abkühlung und die Fotovoltaik-Anlage mit Grünfläche für Energie. Die zusätzliche Fassadenbegrünung, die Bauteilaktivierung und ein Free-Cooling-System runden das umfassende Klimaresilienz-Paket ab.

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