Zentrum für Pflege und Betreuung, Haid
Ansfelden, Österreich
- Architekten
- kofler architects
- Standort
- Salzburger Straße 24, 4053 Ansfelden, Österreich
- Jahr
- 2017
- Bauherrschaft
- Sozialhilfeverband Linz Land
- Team
- Thomas Papai, Bogdan Samoila, Manuela Walkner, Judith Eckl, Stephanie von Krempelhuber
- Architekturwettbewerb 2014
- 1. Preis
Der längliche 6-geschoßige Baukörper ist Nord-Süd ausgerichtet und greift die Achse des Nachbargebäudes auf. Die Entwicklung in die Höhe garantiert einen maximalen Freiraum für spätere Nutzungsvorhaben. Die Haupterschließung erfolgt weiterhin über die Salzburger Straße mit einem beschränkten Mitarbeiterparkplatz im Süden. Besucherparkplätze hingegen sind mehrheitlich über die Raimundstraße im Norden anzufahren, wie auch die Rettungs- und Feuerwehrzufahrt direkt zum Haupteingang des „Zentrums für Pflege und Betreuung“ führt. Das Gebäude erhält an der gesamten Längsfassade eine Art Vorplatz, als Verbindungsweg vom Parkplatz oder als Aufenthaltszone nutzbar.
Die innere Gebäudestruktur ist klar zoniert. Das Erdgeschoß umfasst alle organisatorischen Funktionen wie die Verwaltung, die hausinterne Küche, Wäscherei und Werkstatt, die Personalbereiche und Räumlichkeiten für ein kleines Friseurstudio. Die Bewohnerzimmer und die dafür erforderlichen Nebenräume samt Pflegestützpunkt hingegen, sind in den Geschoßen 1 – 5 untergebracht.
Über den Haupteingang im Osten gelangt man in ein großzügiges Foyer, welches neben einer „Cafè“-Ecke auch für größere Feste möbliert und direkt mit dem Veranstaltungsraum durch öffenbare Glastrennwände verbunden werden kann. Der zum westseitig orientierten Garten ausgerichtete Veranstaltungs- bzw. Multifunktionsraum beinhaltet weiters die Funktion einer Andacht. Dafür wurde die rückwärtige Wand mit den bunten Glasfenstern aus dem Altbau gestaltet und durch bewegliche Trennelemente kann hier ein kleinerer, intimer Bereich abgegrenzt werden.
Auf fünf Pflegeetagen sind in jeweils zwei Stockwerks-Wohngruppen 135 Bewohnerzimmer verteilt untergebracht. Die Zimmer sind entweder nach Westen oder Osten orientiert und über kurze Wege vom Pflegestützpunkt aus gut erreichbar. Der Stützpunkt, zentral positioniert, Aufzug und Stiegenhaus im Blickfeld, dient als Arbeitsplatz und Anlaufpunkt für die Bewohner und überblickt die großzügig und hell gestalteten Aufenthaltsbereiche der Bewohner. Hier kann man die breiten Terrassen begehen, mit Blick auf den Garten oder auf das rege Treiben im Zugangs-, bzw. Zufahrtsbereich.
Bis auf das 3. Obergeschoß sind alle Geschoße identisch. Auf besagter Ebene befindet sich die bezirksweit erste Apalliker-Station mit 6 Zimmer. Ergänzend dazu wurde neben einem Aufenthaltsbereich mit Teeküche, ein Snoezelenraum und ein Physiotherapiebereich umgesetzt. Zugleich wird dieses Geschoß von den Besuchern des Tageszentrums frequentiert, welche im gegenüberliegenden Wohnbereich einen Aufenthaltsbereich mit Ruhezonen vorfinden.
Auch in der Architektur wird diese Besonderheit des Mittelgeschoßes ablesbar. Eine horizontale Zäsur bricht die Höhe des Baukörpers. Großflächige, fast weiße Faserzementplatten lassen den Baukörper leicht und homogen wirken. Das Erdgeschoß, sowie das 3. Obergeschoß treten jedoch in ihrer Erscheinung durch die Wahl einer dunkleren Plattenfarbe, im Gegensatz zu der restlichen Fassadenfläche, in den Hintergrund. Das Erscheinungsbild der Fassade wird geprägt durch die verschieden langen Fensterbänder, die die geschlossenen Flächen der Regelgeschoße mäandrieren lassen.
Durch den Abbruch des Bestandsgebäudes entsteht nun im Westen ein großzügig angelegter, eingezäunter Park, der mitunter einen Dementenrundgang vorsieht. Somit wird den Bewohnern ermöglicht, sich ohne den Gefahren eines fahrenden Autos frei durch die Parkanlage zu bewegen.
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