Café am See
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- Weesen, Suisse
- Année
- 2015
Wettbewerb: Investorenwettbewerb 2016, mit Künzli Holzbau 2. Preis
Anlagekosten: ca. 8 Mio
Veranstalter: Gemeinde Güttingen
Das zu bebauende Grundstück liegt im östlichen Ausläufer der Kernzone von Weesen. Um die Körnung der bestehenden, dem historischen Ortskern vorgelagerten Häuserzeile zu respektieren werden zwei Gebäudevolumen vorgeschlagen. Dieses Ensemble markiert neu die östliche Zugangsituation zum historischen Städtli. Durch die Gebäudestellung entsteht strassenseitig ein kleiner Platz, welcher den öffentlichen Charakter der Erdgeschossnutzung akzentuiert und Distanz zum steinernen „Schlössli“ auf der anderen Strassenseite schafft. Zudem orientieren sich die Bauten auf der leicht erhöhten Parzellenlage klar zum See und zum grandiosen Alpenpanorama.
Die Architektur soll sich durch die Neuinterpretation von traditionellen Elementen in den bestehenden Kontext Integrieren. Als elegante „Seevillen“ sollen sie die Tradition von Weesen fortschreiben. Ueber einem massiven Sockel, aus welchem sich zur Seepromenade die Tribüne entwickelt, erhebt sich eine fein strukturierte Schindelfassade. Hochformatige Fenster mit Einfassungen rhythmisieren sowohl die Fassadenflächen als auch das Mansardendach. Nach Süden vermitteln die teilweise breiteren Fenster zur grosszügig verglasten Seefront mit ihrer klassisch inspirierten Loggiaschicht.
Ueber den neuen, strassenseitigen Platz sind sämtliche Eingänge erreichbar, zentral im Zwischenbau der Zugang zum Café / Shop, peripher jene zu den Wohnungen. Einheimische Heckenkörper und zwei Solitärbäume gliedern den Platz und unterstreichen den hofartigen Charakter.
Der Gastrobereich im Erdgeschoss bietet eine hohe Nutzungsflexibilität. Während unter der Woche das kleine Café eine gute Auslastung generiert, steht für stark frequentierte Wochenende und spezielle Anlässe (Familienfeste, Vereine, Seminare, Events) ein zusätzlicher Saal zur Verfügung. Die Gasträume öffnen sich gegen Süden zu einer grosszügigen, teils gedeckten Terrasse. Der topografische Höhenunterschied zur Seepromenade wird geschickt durch eine begrünte Terrassierung überwunden. Diese ist vielfältig nutzbar als erweiterter Cafébereich, als Sitz- und Spielelement, als Tribüne bei Veranstaltungen wie dem KleinKunst-Städtlifest oder sie bildet die Bühne von romantischen Hochzeiten am See. Ferner bietet die Terrassierung einen parkseitigen Zugang zu Café und Shop.
Die vielfältigen Angebote für Jung und Alt laden zum Verweilen im neuen Stadtpärkli ein. So sind auf Ebene Seepromenade ein kleiner Kiosk für den Sommerbetrieb, ein grosszügiger Spielbereich mit Themenschwerpunkt “Fischen” sowie eine Bühne / Sitzelement aus Holz vorgesehen. Die Elemente werden durch ein feinmaschiges Wegenetz verbunden. Die vegetativen Elemente sind zurückhaltend platziert.
Die Obergeschoss beherbergen neun qualitativ hochstehende Wohnungen, je drei 2.5, 3.5 und 4.5 Zimmer-Wohnungen. Sie sollen ein vielfälltiges Publikum ansprechen, welches die zentrale Lage, die Infrastruktur des Cafés und die Lage an Park und See zu schätzen wissen. Die Wohnungen werden jeweils aus fünf, parallel zum See angeordneten Raumschichten gebildet, welchen spezifische Nutzungen zugewiesen sind. Die südlichste Loggia-Schicht bietet einen phantastischen Blick auf See und Bergpanorama. Durch die leicht erhöhte Lage der Bauten ist eine freie Seesicht gewährleistet. Partielle verglaste Bereiche bieten diese Qualitäten auch während der kalten Jahreszeit. Die fünf Raumschichten lassen sich durch grosse Doppeltüren entlang der West- und Ostfassaden miteinander verbinden. Es entsteht eine siebzehn Meter lange Enfilade von Norden nach Süden mit vielfältigen, grosszügigen Raumbeziehungen.