Umbau des Estadio Santiago Bernabéu
Madrid, Espagne
- Architectes
- gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
- Lieu
- Av. de Concha Espina, 1, Chamartín, 28036 Madrid, Espagne
- Année
- 2024
- Client
- Real Madrid CF
- Architektur
- gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner gemeinsam mit L35 Arquitectos, RIBAS&RIBAS Arquitectos
- Entwurfsteam gmp
- Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Markus Pfisterer
- Projektleitung gmp
- Martin Glass, Nikolai Reich, Sander Trost
- L35 Entwurfsteam
- Alejandro Barca, Ernesto Klingenberg, Alejandro Lorca, Tristán López-Chicheri
- RIBAS&RIBAS Entwurfsteam
- José Ribas, Inma Ribas und Adriana Ribas
- Mitarbeit Entwurf
- Martin Hakiel, Holger Betz, Benjamin Moore, Ruthie Gould, Katya Vangelova, Peter Axelsen, Christian Möchl, Ignacio Zarrabeitia, Monika Kwiatkowski
- Mitarbeit Entwurfsplanung
- Florian Alles, Anastasia Appalonova, Sara Taberner Bonastre, Miguel Carro, Robert Essen, Alessio Fossati, Carlos Gomez, Sarah Lash, Roland Lipusz, Tomasso Mitti, Sonam Mohanani, Victor Pageo, Anastasia Popova, Paulino Poveda, Islam Sabee, Sebastian Seyfar
Vom Stadion zur multifunktionalen Arena: Der Umbau des Estadio Santiago Bernabéu ist fertiggestellt.
Es ist eine Legende: das Estadio Santiago Bernabéu, Heimat des spanischen Fußball-Rekordmeisters Real Madrid. Aus der heterogenen Architektur des Bernabéu wurde nun eine innovative und vielfältig nutzbare Multifunktionsarena. In den vergangenen zehn Jahren haben wir das Stadion nach einem ganzheitlichen Konzept umgestaltet und erweitert. Die Kapazität des Stadions von bislang ca. 80.000 Plätzen wurde um rund 2000 Plätze erweitert. Über den Oberrängen bietet eine neue Ebene mit insgesamt 240 VIP- und Hospitality-Lounges bis zu 1600 weitere Sitzplätze. Der Baubestand wurde dabei weitestgehend erhalten und mit einer neuen rundumlaufenden Fassade aus Edelstahl-Lamellen umfasst. Eine mobile Rasenfläche, die einer festen Bodenplatte weichen kann, ermöglicht nun auch Veranstaltungen jenseits des Sports. Zusätzlich lässt ein bewegliches Stadiondach nun eine flexible Anpassung an jede Witterung zu. Erstmals genutzt wurden diese Funktionen von einem Weltstar: Taylor Swift spielte Ende Mai zwei Konzerte im Bernabeu Stadion – und weihte die nunmehr multifunktionale Arena so indirekt ein.
Die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) hatten 2014 zusammen mit L35 Arquitectos und Ribas & Ribas Arquitectos den ersten Preis für den Umbau des Estadio Santiago Bernabéu in Madrid gewonnen. Das Stadion wurde 1947 eröffnet und über die Jahre durch verschiedene An- und Umbauten ergänzt. Der Entwurf etabliert nun erstmalig ein stimmiges Gesamtkonzept: Das Stadionvolumen ist von einer durchgehenden Fassade umhüllt, die vielfältige Nutzungen integriert. Dazu gehören das Museum von Real Madrid und Flächen für Gastronomie und Einzelhandel. Außerhalb der Spielzeiten bietet ein „Skywalk“ die Möglichkeit, das Stadion zu erkunden und macht das Bernabéu damit auch jenseits der eigentlichen Nutzung zu einer Attraktion in Madrid.
Der Umbau wurde bei laufendem Spielbetrieb durchgeführt. Nach dem Wettbewerbsgewinn und einer längeren Planungs- und Genehmigungsphase beauftragte der Bauherr Real Madrid die spanische Baufirma FCC als Generalunternehmer; im Juni 2019 begannen die Bauarbeiten. Da während der Coronapandemie die Heimspiele von Real Madrid im Trainingszentrum ohne Zuschauer:innen stattfinden mussten, konnte auf der Baustelle rund zwei Jahre lang ohne Unterbrechungen durch Spiele gearbeitet werden. Nach der Fertigstellung des Dachtragwerks im Mai 2023 fanden die Heimspiele des Vereins wieder in der Stadionbaustelle statt.
Die Geometrie der Außenhülle folgt dem Prinzip von Formfindung und Formsetzung, in dem sie sowohl funktionale Überlegungen als auch dem Wunsch, dem Stadion eine neue skulpturale Gestalt zu geben beachtet. Geschwungene Edelstahllamellen verleihen dem Bernabéu einen gänzlich neuen Charakter und heben es als Wahrzeichen Madrids hervor. Die offene Anordnung der Metall Elemente erlaubt eine natürliche Belüftung des Stadioninnenraums. Von weitem verschmilzt die Metallstruktur zu einem funkelnden Juwel in der Stadt, der je nach Blickwinkel das Tageslicht auf unterschiedliche Weise reflektiert.
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