IOCC Lufthansa Verkehrsleitzentrale
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- Frankfurt Airport Frankfurt/Main Gebäude 302 IOCC, 60547 Frankfurt, Germania
- Anno
- 2015
Im November 2015 eröffnete die Deutsche Lufthansa AG am Standort Frankfurt das Integrated Ops Control Center (IOCC). In dieser neuen Steuerungszentrale arbeiten nun die beiden Bereiche OCC (Operation Control Center) und HCC (Hub Control Center) im IOCC unter einem Dach zusammen.
Das OCC steuert den Flugbetrieb von und nach Frankfurt hinsichtlich Flugzeugen und Crews; das HCC ist für die Passagierströme am größten Hub der Lufthansa in Frankfurt zuständig. Durch die neue, gemeinsame Infrastruktur von HCC und OCC werden die Entscheidungswege verkürzt, da die wichtigsten Schnittstellen des Flugbetriebs für Frankfurt noch direkter zusammenarbeiten können. Dies ist vor allem bei Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb wie z.B. durch Wetter von großer Bedeutung. Das IOCC wird im Schichtbetrieb an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr betrieben. Es ist im obersten Stockwerk eines Lufthansa Bürogebäudes am Flughafen Frankfurt angesiedelt.
Die Bürofläche weist bei einer Fläche von ca. 2.500 qm eine im Verhältnis zur Größe relativ geringe Raumhöhe von etwa 3,0 m auf. Die über die gesamte Fläche verteilten Teaminseln fassen Arbeitsbereiche und -gruppen zusammen, die in den unterschiedlichen Betriebszeiten zusammenarbeiten. Um dem Raum eine Zonierung zu geben und die einzelnen Arbeitsbereiche optisch einzufassen, wurde in Zusammenarbeit mit den Architekten eine Deckenstruktur entwickelt, die sich in großen rechteckigen Rahmen an der Decke abbildet. Die Deckenrahmen strukturieren den Raum und fassen die darunter liegen Bereiche ein. Der Deckenrahmen wird durch einen Deckenkoffer von 20cm Breite und 20cm Höhe gebildet, der ein umlaufendes Lichtdeckenfeld von 60cm Breite begrenzt.
Die Lichtdeckenfelder, bestehend aus hinterleuchteten mikroprismatischen Platten, erzeugen einen Oberlichteffekt im Raum, der auch in der Raumtiefe einen Tageslichteindruck erzeugt. Die Lichtdeckenelemente verfügen über eine Farbtemperatursteuerung zwischen 3000 und 6000 Kelvin. Eine Anpassung der Beleuchtungsstärken ist ebenfalls möglich. Das System mit der Möglichkeit zur Steuerung und Anpassung der Farbtemperatur und Beleuchtungsintensität kann zudem genutzt werden, um die nachfolgenden genannten Effekte zu erreichen und damit positiv auf Wohlbefinden und Aktivität der Mitarbeiter zu wirken. 1.
Das in die Raumtiefe stark abfallende Tageslicht kann in der Raumtiefe durch Kunstlicht in einer an das Tageslicht angepassten Farbtemperatur ergänzt werden. In der gesamten Fläche kann eine höhere Beleuchtungsstärke mit einem höheren Blauanteil erreicht werden. 2. Der durch die Ausformulierung der Lichtdeckenfelder entstandene Oberlichteffekt wird durch eine angepasste Farbtemperatur unterstützt. Die Felder wirken im Raum optisch als „natürliche“ Oberlichter. Das Beleuchtungsniveau sowie die Lichtfarbe werden am Tag automatisch durch einen Außensensor gesteuert und an die Tageslichtsituation angepasst, d.h. mittags bei Sonnenschein herrscht auch innen eine höhere Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur. In den Abendstunden bzw. während der Nachtschicht werden das Beleuchtungsniveau und die Farbtemperatur angepasst und heruntergeregelt, sodass eine nicht gewünschte Phasenverschiebung des circadianen Rhythmus minimiert wird. 3.
Bei größeren Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb wie in etwa bei Streiks oder Wetterphänomenen kann auch in der Nacht eine temporäre Umstellung der Beleuchtungssituation auf ein höheres Beleuchtungs- und Farbtemperaturniveau erfolgen. Dadurch erreicht man eine höhere Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und die Fehleranfälligkeit sinkt. 4. Die Kombination der Flächenleuchten und Downlights mit Farbtemperatursteuerung erlaubt die abgestimmte Anpassung der Farbtemperatur über die gesamte Fläche. Das führt zu einem einheitlicheren Allgemeinbild sowie einem gesamtheitlichen Raumeindruck. Alle Mitarbeiter werden gleichermaßen mit der Farbtemperatursteuerung versorgt. In den Metalldeckenfeldern innerhalb der Deckenelemente werden LED Downlights mit einer Farbtemperatursteuerung zwischen 3000K -6000K angeordnet um die Lichtdeckenelemente zu ergänzen.
Die Dali-gesteuerten Downlights erlauben eine individuelle Abstimmung der Lichtintensitäten im Deckenfeld. Für die individuelle Nutzung sind Arbeitsplatzleuchten am Schreibtisch installiert. Diese können individuell ausgerichtet und eingestellt werden. Die Arbeitsplätze werden - wo auch immer möglich - mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, welche die Flächen hinter den Bildschirmen indirekt beleuchtet. In die Brüstungen und die Deckenelemente integriert betonen LED Lichtlinien die Verkehrszonen und grenzen die Arbeitsbereiche und Verkehrsflächen optisch voneinander ab.
Bauherr
DLH Deutsche Lufthansa AG
Projektsteuerer
BMP Baumanagement GmbH
Architekten
Pielok Marquardt Architekten
Kontrollraumberatung
CRC Control Room Consult
Elektrofachplaner
TP Elektroplan
HKLS
Ingenieurgesellschaft Pfeiffenberger
Brandschutz
bBS-Kerstin Görhs
Fotos
Thomas Koculak