Foto © Sander und Bastian GBR
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Disegno © SOMAA

Lumen

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Sede
Schwabstraße 65, 70197 Stuttgart, Germania
Anno
2013
Cliente
Belgin Yogurtcu
Team
Hadi Tandawardaja, Tobias Bochmann
in Kooperation mit
Belgin Yogurtcu

Neues Licht im Westen

Restaurant im Stuttgarter Westen – Die lässige, ungestaltet einladende Wirkung des Interiors, das sich aus Versatzstücken verschiedenartiger einfacher Holzstühle und -tische zusammensetzt, begründet sich in dem Anspruch, einen öffentlichen Ort zu schaffen, der Privatsphäre vermittelt.

Identifikation als Erfolgsrezept
Durch den eigentlich schmucken Stuttgarter Westen schlägt sich die Schwabstraße als eine unwirsche, laut-pulsierende Verkehrsader. Diesen Mangel an Aufenthaltsqualität nahmen wir zum Anlass, einen Ort zu schaffen, der einen Moment lang die Zeit verlangsamt und einlädt zu verweilen. Er identifiziert sich mit seiner Nachbarschaft – mit Menschen, die die Kontraste „ihres“ Stuttgarter Westens lieben. Und er erzählt ihre Geschichte: von Jung und Alt, dem Leben zwischen Tradition und Zeitgeist und dem multikulturellen Miteinander.

So wenig Planung wie möglich
Auch die Entstehung des Projekts zeugt mehr von einem Miteinander als von einer typischen Architektenplanung. Die Konzeption gibt lediglich mit einem unmissverständlichen „Styleguide“ vor, während die Betreiber selbst in enger Rücksprache mit SOMAA. die Möbel auf ebay und auf Flohmärkten zusammengetrieben haben.
Wir haben lediglich darauf geachtet, einen klaren Rahmen vorzugeben, der den Rest ,wachsen‘ lässt. Dieser Ansatz unterscheidet sich grundlegend vom klassischen Vorgehen und sorgt für ein Ambiente, dass durch eine herkömmliche Planung nicht abbildbar wäre.

Potenziale identifizieren
Das Konzept baut nicht auf visueller Gestaltung, sondern auf der Katalysierung von Atmosphäre auf. Dafür sorgen die vielen über hundert Jahre alten Elemente, die den Raum entscheidend prägen. Das alte Parkett wurde geschliffen, die rohe Backsteinwand weiß getüncht, eine Stahlstütze, die frei im Raum steht, trägt ihre alte Patina und erzählt von der Geschichte des Ortes. Traditionell hergestellte Betonfliesen mit einem klaren schwarz-weißen Ornamenten kontrastieren das zurückhaltende Parkett. Dreh- und Angelpunkt des L-förmigen Grundrisses ist die in verschiedenen Grün-Nuancen gehaltene Bar aus diagonal gesetzten Jugendstilfliesen. Eine pechschwarze Sitznische, die wie ein Aufriss der Wand erscheint und über deren Tisch ein feiner Jugendstilkronleuchter hängt, interpretiert den so typischen Stammtisch neu.

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