Ersatzneubau Abegg-Huus

Rüschlikon, Zwitserland
Fassade
Photo © Beat Ernst
Fassade
Photo © Hannes Henz
Fassade
Photo © Hannes Henz
Korridor
Photo © Hannes Henz
Bewohnerzimmer
Photo © Hannes Henz
Eingangslobby
Photo © Hannes Henz
Treppe
Photo © Hannes Henz
Schwarzplan
Grundriss
Bewohnerzimmer
Architecten
Chebbi Thomet Bucher Architektinnen AG
Locatie
Rüschlikon, Zwitserland
Jaar
2018
Klant
Stiftung Abegg-Huus
Baumanagement und Bauleitung
Rapp Architekten AG
Landschaftsarchitektur
Berchtold Lenzin

Ersatzneubau Abegg-Huus, Wohnen und Pflege im Alter
Wettbewerb 2013, 1. Rang

Städtebau
Durch einen städtebaulich prägnanten Bau wird dem Pflegeheim Abegg Huus eine neue Identität und Ausstrahlungskraft verliehen. Topografie, Aussicht und Strassenkreuzung werden zu den bestimmenden Elementen des Entwurfs. Z-förmig spannt das neue Haus zwei räumlich gefasste Aussenbereiche auf und vermittelt zwischen den beiden unterschiedlichen Strassenräumen. Durch die abgewinkelte Gebäudefigur wird die Gesamtdimension vielschichtig und mehrdeutig lesbar. Diese Formensprache findet sich auch an den mehrfach geknickten Gebäudeenden, welche nordseitig die Strassengabelung und südseitig den Übergang zur Wohnzone thematisieren.
Die Aussenräume gliedern sich in drei sehr unterschiedliche Bereiche. Ist die Zugangsseite an der Alten Landstrasse geprägt durch die Zu- und Wegfahrten der Besucher und Lieferanten, steht im ersten Obergeschoss ein grosszügiger, gut besonnter und verkehrsfreier Aussenbereich mit Weitsicht zur Verfügung. Pflanzenbeete und eine witterungsgeschützte Pergola strukturieren den Platz. Über das angegliederte Restaurant mit Saal sind vielfältige Aktivitäten vorstellbar. Im Sinne einer für Fussgänger durchlässigen Anlage wird ein Fussweg bis an die Nidelbachstrasse geführt, an welche eine Magerwiese mit Obstbäumen grenzt. Der gegenüberliegende, etwas kleinere Dementengarten bleibt intim und den BewohnerInnen vorenthalten und wird entsprechend den spezifischen Ansprüchen bepflanzt und mit einem Rundlauf versehen. Heckenkörper bilden einen visuellen Schutz gegenüber der Nidelbachstrasse.

Organisation und Typologie
Die zweibündige Grundrissfigur ermöglicht es, alle Zimmer und Aufenthaltsbereiche lärmabgewandt zu organisieren. Ausweitungen an den Gebäudeenden und grosszügige Ausblicke bei den Erschliessungen gewähren trotzdem einen unmittelbaren Bezug auf die Nidelbachstrasse und hangaufwärts ins Quartier. Durch den zentralen Liftkern wird die Anlage auf angemessene Weise zoniert und betrieblich optimal erschlossen.
Der zentral gelegene Empfang ist direkt an die Administration angegliedert. Von der Eingangshalle führt eine grosszügige Treppe mit Oblicht vor den Liften ins erste Obergeschoss zu den Gemeinschaftsbereichen des Hauses. Anlieferung, Parking, Lagerräume für Küche, Garderoben und Aufbahrungsraum sind im Sockelbereich neben dem Haupteingang platziert.
In Anlehnung an das Piano Nobile finden im ersten Obergeschoss die Hauptaktivitäten des Hauses ausserhalb der Pflegegruppen statt. Der angrenzende Saal kann je nach Bedarf dazu geschaltet werden oder bei Anlässen geschlossen werden. Im nördlichen Flügel befinden sich die Therapieräume und der Aufenthaltsraum des Personals. Nischen mit Sitzgruppen bilden wichtige Wartebereiche.
Die zentrale Lifterschliessung bildet in den Pflegegeschossen den Angelpunkt einer zweiflügligen Anlage mit Mittelbau. Diese Struktur zeigt sich exemplarisch in der Dementenabteilung. Die beiden geschützten Wohngruppen sind räumlich klar getrennt und bei Bedarf abschliessbar.
In den oberen Etagen ist auch hier der Übersichtlichkeit und Orientierung der BewohnerInnen durch die klaren räumlichen Zuordnungen grosse Beachtung geschenkt worden. Ausblicke ins Quartier, ruhige Begegnungszonen, und kurze Erschliessungsbereiche unterstützen diese Anforderungen. Die leicht konische Geometrie verkürzt optisch die Korridore und die Türnischen der Zimmer rhythmisieren die Erschliessung. Die Zimmer sind zweckmässig gestaltet und zeichnen sich vor allem durch das Panoramafenster aus.

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