Hinterrheinbrückke
Reichenau-Tamins, Zwitserland
- Landschapsarchitecten
- Uniola AG
- Locatie
- Reichenau-Tamins, Zwitserland
- Jaar
- 2019
- Klant
- RhB Rhätische Bahn AG - Chur
- Wettbewerb
- 2015, 1.Preis
- Projektierung
- 2016-2018
- Realisierung
- 2017-2019
- Projektteam
- WaltGalmarini AG, Zürich | Dissing+Weitling architecture as, Kopenhagen | Donatsch + Partner AG, Landquart | Umwelt Boden Bau, N
Wo Vorder- und Hinterrhein zusammenfliessen, ergänzt die zweite Hinterrheinbrücke die bestehende, denkmalgeschützte Fachwerkbrücke als zweite Gleisspur der bekannten Bahnstrecke zwischen Chur und Ilanz oder St.Moritz. Eigenartige Hügel prägen hier die Landschaft: Die «Toma», kegelförmige, aus Bergsturzmaterial entstandene Geländeformen. Um eine weniger auffällige landschaftliche Einbettung der Bahnanlagen zu erreichen, wurden rund 30'000 m3 Hang und eine acht Meter hohe Stützmauer abgebaut und durch eine fein strukturierte, naturnah geformte Böschung ersetzt. Durch den ordnenden Eingriff werden die Infrastrukturanlagen räumlich begrenzt. Der grüne und bewaldete Hintergrund bringt die Brücken besser zur Geltung. So fügt sich «Sora giuvna», die jüngere Schwester der historischen Hinterrheinbrücke, elegant und landschaftsverträglich in das einmalige Umfeld ein und findet ihren Platz in der Familie bedeutender Brücken der Region.
Zwischen dem geschützten Ortsbild von Schloss Reichenau und angrenzend an das BLN Schutzgebiet Hinterrhein wurde das Brückenbauwerk nicht nur besonders sorgfältig in die einmalige Landschaft eingebettet, auch Natur und Umwelt nahmen durch die Bauarbeiten kaum Schaden, sondern konnten wie der neu abgestufte Waldrand und die Flussauen ökologisch aufgewertet werden. Dank Direktumlagerung der belebten Bodenschicht zeigte sich die Abbaustelle bereits nach wenigen Wochen mit heimischen Pflanzen begrünt, wie wenn sie seit jeher unangetastet wäre. In enger Zusammenarbeit mit der Umweltbaubegleitung entstanden im Umfeld der Brücke vielseitige Kleinstrukturen für Flora und Fauna. Das Abtragsmaterial konnte gleichsam vor Ort für die Dammerweiterung, als Schotter oder in der der unmittelbar angrenzenden Kiesgrube zur Rekultivierung wiederverwertet werden. Der neu angelegte Polenweg wird stellenweise durch eine Trockenmauer begleitet, ein nach historischem Vorbild erstellter Bündnerzaun begleitet die steilst abfallenden Stellen. Für die Nebenbauwerke ausserhalb der neuen Widerlager wurden vor Ort verfügbare Gneissplatten wiederverwertet.
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