© Manu Friederich
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Sanierung Wohn- und Gewerbehaus Länggassstrasse 28

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Jaar
2016
Klant
IG Länggass-Strasse 28 AG

Die Arbeit am prominenten Blockrandbau an der Ecke Mittelstrasse-Länggassstrasse ist eine architektonische Spurensuche zurück in die 1930er-Jahre. Mit viel Sorgfalt und Akribie wird der ursprüngliche Geist des Hauses anhand gestalterischer Details erforscht und mit handwerklichem Geschick wiederbelebt.

Von 1935 bis 1936 erstellten die Architekten W. + H. Eichenberger die fünfgeschossige Blockrandbebauung mit ihrer bogenförmigen Abwicklung und erschufen einer der ersten, fast stilreinen Vertreter des architektonischen Rationalismus in Bern. Die Denkmalpflege würdigt den markanten Bau und stuft diesen als erhaltenswert ein. Das Gebäude beinhaltet im Erdgeschoss Gewerbe- und Verkaufsräume und in den vier Regelgeschossen je eine 4.5-Zimmer- und eine 5.5-Zimmer-Wohnung. Die ursprünglichen Dienstzimmer im zurückgesetzten Attikageschoss wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt in zwei 3-Zimmer-Wohnungen umgebaut. Die Liegenschaft weist an verschiedenen Stellen Unterhaltsbedarf auf, insbesondere die Küchen und Bäder, die haustechnischen Installationen und der Brandschutz entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard.

Sorgfältig wurden die Oberflächen auf ihre ursprüngliche Materialität und Farbigkeit untersucht. Wo immer möglich wurden die originalen Bauteile restauriert und weiterverwendet. Kleine Details zeichnen den Umgang im Bestand aus – so wurde zum Beispiel die in der Schaufensterfront integrierte Ausstellstore im Gewerberaum repariert, fehlende Teile nachgebaut und der Antrieb wieder gangbar gemacht. Die wiedergewonnene Farbigkeit im Treppenhaus und in den Wohnungen, die feine farbliche Zäsur in den Wohnräumen, sowie die Wahl der keramischen Oberflächen folgen dem entwickelten Sanierungskonzept. Hofseitig erhalten die Wohnungen grössere Balkone, welche den Ausdruck des Gebäudes aufnehmen. Das Attikageschoss erfährt eine grundlegende Erneuerung. Das architektonische Konzept verfolgt eine klare Trennung zu den Regelgeschossen und bildet den neu gewonnenen Wohnraum formal als Neubau ab.

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