Aufstockung Ferienhaus Chamanna
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- 2013
Das Haus Chamanna steht in einer kleinen Waldlichtung am Rande des St. Moritzer Sees und bildet mit dem benachbarten Mili-Weber-Haus (1916) und dem ehemaligen Gartenhäuschen Solitude (1940) ein Ensemble an der Via Dim Lej.
Der Architekt Emil Weber aus St. Moritz, Erbauer aller drei Gebäude, erstellte das Haus Chamannna 1927/28 vermutlich für den Eigenbedarf. Seine Schwester und Künstlerin Mili Weber lebte und wirkte in unmittelbarer Nachbarschaft im älteren Mili-Weber-Haus.
Beim Haus Chamanna handelte es sich um einen schlichten, zweigeschossigen Bau, der in seiner Anmutung an eine schlichte Bauernhausarchitektur erinnerte. Das Erdgeschoss war aus Bruchstein mit Pietra-rasa-Verputz und das Obergeschoss als Blockbau aus massiven Rundhölzern gefertigt. Die Südecke des 1. OG war als glasgeschützte Veranda ausgespart. Den oberen Hausabschluss bildete ein flaches, traufständiges Satteldach.
Der gewünschte beträchtliche Ausbau um über einen Drittel der Wohnfläche erforderte einen überlegten Eingriff.
Das Ziel des Projektes war es, das als erhaltenswert eingestufte Gebäude in einer selbstverständlichen Art und Weise zu erweitern, den bäuerlichen Charakter und die Erscheinung des Ferienhauses zu erhalten und dabei zeitgemäss neu zu interpretieren.
Die Fassade des Bruchstein-Sockelgeschosses mit den gebauchten Schmiedeisengittern bleibt durch den Umbau unverändert erhalten. Das erste und zweite Obergeschoss wird mit einer neuen, aus gebrannten Schwartenbrettern und gehobelten Leisten gefertigten Schale überstülpt und zu einer formalen Einheit gebunden. Die Anleihen an Material und Ausdruck an den Altbau werden auf diese Art subtil transformiert.
Charakteristisch für den Grundriss ist die zentrale Erschliessung durch einen Mittelkorridor und eine Treppe. Die Aufstockung führt die Zweikammern-Grundrisstypologie des Bestandes im neuen Dachgeschoss weiter. Im EG sind zwei Schlafräume und ein Bad, im 1. OG das Wohnzimmer und die Küche und im DG das Schlaf-, Studier- und Badezimmer untergebracht.
Auf den bestehenden, detailreichen Massivholz-Innenausbau (grösstenteils Arvenholz) wurde beim Ergänzen, Ersetzen und Anpassen grosse Rücksicht genommen. Die neuen Räume wurden in einer zeitgemässen, dem alpinen Kontext verbundenen Materialisierung ausgeführt. Als stilistisches Bindeglied figurierte da die gewölbte, schiffsbauartige Decke: im 1. OG ist sie in Holz und im 2. OG in Gips ausgeführt.