Bundesministerium des Innern - Berlin

Bundesministerium des Innern - Berlin
Zeichnung © Thomas von Thaden Architekten
Bundesministerium des Innern - Berlin
Visualisierung © Thomas von Thaden Architekten
Bundesministerium des Innern - Berlin
Zeichnung © Thomas von Thaden Architekten
Bundesministerium des Innern - Berlin
© Thomas von Thaden Architekten
Bundesministerium des Innern - Berlin
Zeichnung © Thomas von Thaden Architekten
Bundesministerium des Innern - Berlin
Visualisierung © Thomas von Thaden Architekten
Bundesministerium des Innern - Berlin
Foto © Thomas von Thaden Architekten
Architekten
Thomas von Thaden Architekten GmbH
Landschaftsarchitektur
Burger Landschaftsarchitekten

städtebauliches Situation
Das Grundstück des neuen Bundesministerium des Innern, zwischen neuem Hauptbahnhof und dem “Band des Bundes” gelegen, ist von einem heterogenen Umfeld geprägt.
Die grosstädtische Situation des neuen Hauptbahnhofes und Regierungsviertels, das historische Bahnviadukt und die Wohnviertel von Berlin-Moabit.

städtebauliches Konzept
Die neuen Gebäude des Bundes-ministerium des Innern und der Erweiterungsbauten liegen parallel zum Bahnviadukt zwischen den Strassenräumen Alt Moabit und Ingeborg Drewitz Allee.
Das Ministerium orientiert sich mit seinem Haupteingang über den neu geschaffenen Platz zur Strasse Alt Moabit hin, über den Kontrollpunkt an der zentralen Einfahrt ist das Gebäude für Nutzer und Besucher gut erreichbar.
Das historische Restaurant, direkt an der Strasse gelegen, wird erhalten, in einem Baumhain gelegen bietet es öffentlichen Raum zum Verweilen.
Über das Untergeschoss können die neu geschaffenen Wirtschaftsräume durch die Unterführung unter der Strasse Alt Moabit versorgt werden.

Alternativ kann das Ministerium auch über die Kastanienrampe oder die Lüneburger Strasse von der Ingeborg Drewitz Allee aus angefahren werden, die ministeriumsinterne Erschlies-sungsachse in Verlängerung der Alice Berend Strasse erlaubt die verschiedensten Optionen.

1. und 2. Bauabschnitt sind in dem 8-geschossigen Solitär des Ministeriumsgebäudes organisiert.

Schon der 1. Bauabschnitt bildet ein städtebaulich und architektonisch überzeugende Situation.

Der 2. Bauabschnitt, der vollkommen autonom errichtet werden kann, schliesst in einem folgenden Schritt das Ministiumsgebäude nach Südwesten hin.

Der 3. Bauabschnitt ist direkt an der Ingeborg Drewitz Allee gelegen und sowohl von der grundstücksinternen Erschliessungsachse als auch direkt von der Allee aus zu erreichen.
Zwischen südwestlichem Eingang und 3. BA entsteht ein weiterer Platz, der für repräsentative Anläs-se einen angemessenen Rahmen bildet.

Grundstück I:
Das den Blockrand aufnehmende Bürohaus auf dem Grundstück I bildet mit seinen gegenüberliegenden Pendants eine Torsituation zur Spree, über die Moltkebrücke aus dem Regierungsviertel kommend markieren die Gebäude den städtebaulichen Raum.
Zwischen Feuerwache und neuem Bürohaus entsteht ein Quartiersplatz, der durch den schönen Baumbestand geprägt wird.

Grundstück II:
Die solitären Stadthäuser des Grundstück II auf Grundlage der städtebaulichen Typologien von Strasse und Wohnhof fördern die Kommunikation der Bewohner, die den Wohnhäusern zugeordneten Parzellen ermöglichen private Freiräume.

Architektur
Der Neubau des BMI liegt als ruhender Solitär in der Mitte des Baugrundstückes, die Innenhöfe bilden in den Sockelgeschossen Hallen unterschiedlicher Qualitäten.
Schon der 1. Bauabschnitt bildet ein autonomes Ganzes, zwei geschlossene und ein nach Südwesten hin geöffneter Innenhof
variieren die Bezüge zum Aussenraum.
Der 2. Bauabschnitt, der als brückenförmiges Bauteil bei laufendem Betrieb addiert wird, vervollständigt das Gebäude und bildet mit dem 1. Bauabschnitt ein funktionales Ganzes.

Die Obergeschosse bieten flexible Strukturen für moderne Bürokonzepte, im Bereich der zentralen Erschliessungskerne befinden sich zahlreiche Kommunikationszonen.
Auf einem Raster von 1,35 m aufbauend, sind die verschiedensten Raumgrössen möglich.
Die strukturellen Fassaden aus vertikalen Stäben und horizontale Geschossdecken aus Betonwerkstein ermöglichen ein Höchstmass an Flexibilität.
Die in den Fensteröffnungen gelegen massiven Füllungselemente sind mit Muschelkalk verkleidet, die Fenster aus Stahl mit aussenliegenden Sonnenschutzlamellen erlauben die verschiedensten Möglichkeiten der Belichtung und Belüftung.
Als Stahlbetonskelettbauten in Verbindung mit dem modularen Fassadensystem und den leichten Raumtrennwänden bieten die neuen Gebäude des BMI eine maximale Flexibilität der Raumaufteilung.

Ökonomie und Ökologie
Die Gebäude des BMI entsprechen den Ansprüchen an moderne Bürohäuser.
Alle Räume sind natürlich belichtet und belüftet, die kompakte Bauweise der Massivbaukörper mit isolierverglasten Fenstern erfüllt die Anforderungen des Wärmeschutzes und des nachhaltigen Bauens.
Das dezentral gesteuerte Sonnenschutzsystem der Büro- und Aufenthaltsräume mit zentraler Wärmerückgewinnung minimiert den Verbrauch an fossilen Energieträgern.

Freiräume
Die durch die Neubauten des BMI gebildeten Plätze werden mit ortstypischen Steinplatten belegt.
Der Ministeriumsplatz an der Strasse schafft eine klare stadträumliche Orientierung, der öffentliche Bereich des Baumhains aus Linden mit dem historischen Restaurant bietet die Möglichkeit des Verweilens.
Der südwestliche Platz zur Ingeborg Drewitz Allee hin bildet einen schönen Raum für besondere Anlässe, ein Wasserbecken erinnert an den nahegelegenen Fluss.
Die interne Erschliessungsachse zwischen Bahnviadukt und Neubauten spannt in Verlängerung der Alice Berend Strasse von der Ingeborg Drewitz Allee zur Strasse Alt Moabit, sie wird durch grüne Buchsflächen und einige Baum-gruppen aus Linden zur Allee hin geprägt.
Der Freiraum zwischen Ministerium und Kastanienallee wird auf dem Weg vom Hauptbahnhof zur Spree durch gefasste, ca. 40 cm hohe grüne Buchsfelder strukturiert.

Sicherheit, Verkehr
Den hohen Sicherheitsanforderungen des Ministeriums wird Rechnung getragen, der auf der Grundstücksgrenze gelegene Zaun ist umlaufend kontrollierbar, die Abstände zu öffentlichen Strassen-räumen werden eingehalten.
Die Hauptzufahrt von der Strasse Alt Moabit führt über einen zentrale Kontrollpunkt, von hier aus können Nutzer und Besucher über den Platz das Ministerium betreten oder die Tiefgaragen ansteuern.
Die alternative Zufahrt von der Ingeborg Drewitz Allee ist sowohl über die Lüneburger Strasse als auch über die Kastanienrampe erreichbar, der südwestliche Ministeriumseingang ist gut angeschlossen.
40 Stellplätze für Dienstfahrzeuge in einem geschlossen Parkdeck und weitere 19 für Besucher und Behinderte auf offenen Stellplätzen werden schon im 1. Bauabschnitt im nördlichen Bereich des Grundstückes nachgewiesen.

Optional können zu einem frei zu wählenden Zeitpunkt 196 Stellplätze in 2 oberirdischen Park-decks unterhalb des Platzes im Bereich Alt Moabit nachgewiesen werden.
Unter der fertiggestellten tragenden Platzdecke auf 5,4 m hohen Stützen können diese Decks bei laufendem Betrieb unterhalb des Platzes eingefügt werden.

Thema
Die Neubauten des BMI und des Erweiterungsbaus bilden eine lineare Sequenz von Gebäuden und Plätzen.
In Korrespondenz mit den umliegenden grossmasstäblichen Regierungs- und Verkehrsbauten und dem Landschaftsraum des Kastanienrampentals und der Spree, bildet es ein eigenständiges Element des Stadtraumgefüges.
Die demokratische Struktur und Gestalt der Gebäude fördert das Selbstverständnis des bürgernahen Staates, der Minister als “primus inter pares” leitet das Geschehen.

Das Ministerium, für sich stehend und doch in seinen grossmassstäblichen Kontext verankert, bietet einen angemessenen Rahmen für die alltäglichen und besonderen Aufgaben der Nutzer.

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