Medienhaus der Diözese Würzburg

Würzburg, Deutschland
In dem ehemaligen Pfarrzentrum gab es früher einige „Zwischenzonen“, die die Fenster verbargen. Oberstes Entwurfsziel von Andreas Ebner von mayarchitekten war es, durch den Umbau wieder eine natürliche Belichtung zu ermöglichen. Die schlanken, zylindrischen Spy- Pendelleuchten erhellen den Tresen.
© Kirsten Bucher für Delta Light
In dem ehemaligen Pfarrzentrum gab es früher einige „Zwischenzonen“, die die Fenster verbargen. Oberstes Entwurfsziel von Andreas Ebner von mayarchitekten war es, durch den Umbau wieder eine natürliche Belichtung zu ermöglichen. Die schlanken, zylindrischen Spy- Pendelleuchten erhellen den Tresen.
© Kirsten Bucher für Delta Light
Diro-Einbauleuchten von Delta Light sorgen im Empfang und Einbauleuchten von Delta Light dezent und im Foyer dezent und blendungsminimiert für eine blendungsminimiert für eine gute Grundbeleuchtung. Das ausgewogene Grundbeleuchtung.
© Kirsten Bucher für Delta Light
Für die Beleuchtung wurden drei Schaltkreise definiert. Die Super OH-Ringleuchten können in Gruppen vorne oder hinten geschaltet werden. Auch für das Vouten-Licht gibt es einen separaten Schaltkreis.
© Kirsten Bucher für Delta Light
Die erhabene Schlichtheit des großen Besprechungsraums „Dompfarrsaal“ mit seiner neu geschaffenen wunderschönen Blickachse signalisiert Ruhe und Klarheit. LEDFLEX-Bänder erhellen die Voute. Die 70 cm großen Super OH- Ringleuchten spenden direktes Licht.
© Kirsten Bucher für Delta Light
In der Cafeteria unterstützen die diagonal abgependelten Super OH-Ringleuchten die heitere Ausstrahlung des Raums, der zusätzlich mit indirektem Licht erhellt wird.
© Kirsten Bucher für Delta Light
In der Cafeteria unterstützen die diagonal abgependelten Super OH-Ringleuchten die heitere Ausstrahlung des Raums, der zusätzlich mit indirektem Licht erhellt wird.
© Kirsten Bucher für Delta Light
Hersteller
DELTA LIGHT
Standort
Würzburg, Deutschland
Jahr
2018
Bauherrschaft
Bistum Würzburg
Team
mayarchitekten GmbH, Projektltg. Andreas Ebner

Das Medienhaus der Diözese Würzburg zeigt sich weltoffen

Nach Entkernung, Ertüchtigung des Brandschutzes und Umbau wurde aus dem Erdgeschoss der ehemaligen Dompfarrei in Würzburg ein Treffpunkt und offener Zugang zum Medienhaus der Diözese. Die von mayarchitekten geplanten Räume bestechen mit ihrer Schlichtheit und reduzierten Materialsprache. Großformatige Ringleuchten setzen Akzente und bilden die gestalterische Klammer.

In die Jahre gekommen waren die Räume der Dompfarrei an einer von Würzburgs bedeutsamsten Adressen. Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Domnähe auf dem Areal der einstigen Domherrnhöfe, die aufgrund ihrer strengen mittelalterlichen Bauvorschriften – die Ensembles mussten zur Straße hin geschlossen sein – auch Klosterhöfe genannt wurden. Sie waren im Besitz der dem Ritteradel angehörenden Domherren, welche die Kurien ab ca. dem beginnenden 13. Jahrhundert hatten errichten lassen. Nach 1945 sollten einige der dem Zweiten Weltkrieg anheim gefallenen Höfe im Stil der Originalgebäude wieder aufgebaut werden. Dazu gehörte auch die stark zerstörte Kurie Maßbach, deren zur ehemaligen Herrngasse gelegenes Hauptgebäude seine Neuerrichtung von 1953 bis 1956 erlebte. Erhalten geblieben waren die Fassaden mit ihren geohrten Fenster¬rahmungen und der östliche Kellerteil. Es wird vermutet, dass der Treppengiebel des dreigeschossigen Hauptgebäudes das Resultat einer Umbaumaßnahme während der späten Renaissance sei. Heute ist der ehemalige Domherrnhof Maßbach am Kardinal-Döpfner-Platz 5 im Besitz des Bistums Würzburg.

Der Dompfarrei diente das Gebäude, das auch eine Bücherei und Redaktionen wie die des Würzburger Katholischen Sonntagsblatts aufnahm, für Sitzungen. Zudem wurde es vom Medienhaus nach Anmeldung für Besprechungen und Seminare genutzt. Heute ist das Medienhaus der Diözese Würzburg der Hauptnutzer. Doch bevor dieser Wechsel stattfinden konnte, wurde das Erdgeschoss des Gebäudes, das erheblichen Renovierungsstau und eine unklare Raumfolge aufwies, entkernt, modernisiert und auf die Bedürfnisse der Institution angepasst. Diese profitiert nun von dem Vorteil räumlicher Nähe zwischen den Redaktionsmitarbeitern auf den verschiedenen Etagen und der Verwaltungs- und Bereichsleitung im 1.Obergeschoss, die zuvor im rückwärtigen Gebäude der ehemaligen Hofanlage untergebracht waren.

Der erste Eindruck: Eingangsbereich mit Sogwirkung

Eine markante Neuerung brachte der Umbau schon außen sichtbar am Eingangsbereich, der mit seiner dunklen Holztür geschlossen und abweisend wirkte und sich heute einladend mit einer transparenten Glastür öffnet. Über eine zweite Glastür gegenüber des Treppenaufgangs und Aufzugs gelangt man unmittelbar in den Empfang, dessen modernes, freundliches und tageslichthelles Erscheinungsbild eine Willkommensgeste darstellt. In dem pur anmutenden Mix aus warm-grauen Bodenfliesen, weißen Decken und Einbauschränken, einer Garderobe aus Eiche und grauen Akustikvorhängen lächelt dem Besucher ein orangefarbener, von zylindrischen Spy-Pendelleuchten erhellter Tresen entgegen. Links neben dem Tresen befindet sich ein mit Glaswänden abgeschirmtes Büro, das diskretes Arbeiten ermöglicht. Rechts führt ein kleiner Flur an der Teeküche vorbei in den großen Besprechungsraum, dessen erhabene Schlichtheit Ruhe und Klarheit signalisiert. In einem von der neuen Akustikdecke ausgesparten Deckenbereich oberhalb der groß dimensionierten Konferenztischanlage in Weiß schweben 70 Zentimeter große Super OH-Ringleuchten, welche die Eleganz des Raumes betonen und das klare Design-Statement des Gesamtkonzepts unterstützen: Das überholungsbedürftige Interieur des Hauses ist in der Neuzeit angekommen.

Schlichter Zauber im „Dompfarrsaal“

Die direkt/indirekt leuchtenden Ringe sind in zwei Gruppen schaltbar. Mit einer Lichtvoute aus LEDFLEX Stipes, welche die Deckenaussparung umläuft, kommt eine weitere separat schaltbare Beleuchtungskomponente hinzu. Atmosphärische Wärme spendet das Eichenparkett, das als Fischgrät-Muster verlegt ist. Seinen schlichten Zauber erhielt der Raum, der früher als Dompfarrsaal diente und heute sowohl in dieser Funktion wie auch als Besprechungssaal des Medienhauses genutzt wird, jedoch keineswegs nur durch seine Ausstattung und Beleuchtung. Erst dank architektonischer Interventionen durch mayarchitekten kann das Potential des Raumes jetzt ausgespielt werden. Erst nach Verschiebung der Achse und Freilegung des Fensters geradeaus an der Westfassade, wo früher eine Trockenbauwand mit dahinter befindlichem Stuhllager die Sicht versperrte, entstand die wunderschöne Blickachse, die den Besucher direkt ins Freie schauen lässt.

Zurück zum Empfang, in dem Diro Einbauleuchten unaufgeregt eine gute und blendungsminimierte Grundbeleuchtung generieren, geht es weiter in ein kleines Foyer, das den Weg zur Linken in die für Mitarbeiter und Besucher des Hauses zugängliche Cafeteria freigibt. Diese ist mit unterschiedlich farbigen Hockern und Stühlen, kleinen runden Tischen, Zeitschriften-Regalen und einer Service-Zeile möbliert. Während LEDFLEX-Streifen für eine indirekte Voutenbeleuchtung sorgen, spenden knapp 40 cm große, diagonal von der Decke abgependelte Super OH-Leuchten dem Raum direktes Licht. Auch hier sind die Leuchten wieder starke gestalterische Elemente.

Leuchtender Blickfang und gestalterische Klammer: Super OH

An der rechten Raumseite der Cafeteria schließt sich – getrennt durch eine transparente Glaswand – ein kleiner Besprechungsraum für bis zu zehn Personen an, der im neuen Stil des Hauses ausgestattet ist. Eine 1,20 Meter große Super OH Leuchte bildet den Blickfang und spendet gleichzeitig ausreichend Direkt- und Indirektlicht für den gesamten Raum.

Mit dem Abriss fast aller Innenwände, der kompletten Erneuerung von Böden, Wänden und Decken und deren brandschutztechnischer Ertüchtigung ist es gelungen, ein mehr als 60 Jahre altes Gebäude, dessen Gründung und Fassaden sogar bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen, auf den modernsten Stand zu bringen und mit Tageslicht zu füllen. In der edlen, doch unprätentiösen Ausstattung werden die Ringleuchter von Delta Light zu gestaltenden Elementen, die zudem den Bogen zwischen allen Räumen und auch zu den neuen Büroeinheiten im Obergeschoss spannen. Das Medienhaus der Diözese Würzburg wirkt einladend und weltoffen und wird von Mitarbeitern und Gästen gleichsam gerne genutzt.

Text: Petra Lasar

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